Konstruktionshinweise

Um eine einwandfreie Funktion des Lagers zu gewährleisten, sind für die Umgebungsteile des Lagers die Toleranzen und Details laut Wellen- und Gehäuseempfehlung unbedingt einzuhalten.
Die Lager sind mit einer entsprechenden Konstruktion abzustützen. Die Nichteinhaltung dieser Grundlagen führt zu stark verminderten Gebrauchseigenschaften bzw. zum kompletten Verlust der Lagerfunktionen.
Am Beispiel des AXRY-Lagers werden nachfolgend die wesentlichsten konstruktiven Kriterien dargestellt.

Vollflächige Unterstützung mindestens einer Planfläche und der Lagerbohrung

Durch die Verschraubung des Innenringes erfolgt die Aufbringung der Vorspannung in das Lager. Aufgrund der hohen Vorspannkräfte verformen sich die Ringe. Diese Verformungen werden durch die Anschlusskonstruktion verringert bzw. vermieden. Das Lager hat nach dem Verschrauben die definierte Vorspannung.

Alle AXRY-Lager sind nach diesem Prinzip konstruiert und berechnet. Abweichende Anschlusskonstruktionen können zum Verlust von Steifigkeit und Laufgenauigkeit führen bzw. stark erhöhte Reibung verursachen. Gestaltfestere Lagerbauformen wie AXDR und AXCR reduzieren diese Problematik.

Bei angeschraubten NE-Metallringen, über die die Vorspannung aufgebracht wird, ist darauf zu achten, dass die Vorspannkräfte gleichmäßig auf das Lager aufgebracht werden, bspw. über mitgeschraubte Stahlringe.

Kantenverrundung / Radien

Zu große Radien in den Anschlussteilen verhindern das korrekte Aufziehen der Lager auf Wellen bzw. das korrekte Aufliegen im Gehäuse. Die Folge sind Verspannungen des Lagers.

Rechtwinkligkeit / Zylinderform und Rundheit der Welle

Fehlerhafte Formtoleranzen führen zu undefinierten Betriebszuständen. Es kann sowohl zu Verspannungen als auch zu mangelhafter Unterstützung der Lager kommen.

Presspassung der Welle

Presspassungen führen zur Aufweitung des Innenringes und damit zur radialen Vorspannungserhöhung.

Je höher die Anforderungen an die Genauigkeit und die Drehzahl sind, desto exakter müssen die Passungen ausgeführt werden. In hochdynamischen bzw. hochgenauen Einsatzfällen werden diese über individuelle Verpaarung der Lager mit den Anschlussteilen gewährleistet.

Aus diesem Grund sind die exakten Anschlussabmessungen im beigelegten Prüfprotokoll aufgeführt.

Spielpassung der Welle

Der drehende Ring ist durch eine Übergangspassung zu unterstützen, um eine Verschiebung der Drehachsen Tisch zu Lager zu vermeiden. Andernfalls kann sich das Passungsspiel zum Rundlauf addieren.

Nur in diesem Fall ist die Rundlaufgenauigkeit des Lagers am Tisch reproduzierbar.

Dies gilt genauso für Anwendungen mit drehendem Außenring.

Doppelzentrierung vermeiden

Die Lager benötigen eine möglichst vollflächige Unterstützung im Bereich der Lagerbohrung. Eine weitere Zentrierung in der Lagerbohrung sollte vermieden werden.

Ist diese konstruktiv nicht vermeidbar, dann ist die zusätzlich zu zentrierende Fläche möglichst kurz auszuführen und mit mehr Spiel zu versehen.

Befestigungsgewinde in der Anschlusskonstruktion

Um eine Deformation der Anschraubfläche beim Anziehen der Befestigungsschrauben zu vermeiden, sind alle Befestigungsgewinde entsprechend zu senken. Empfohlen sind entweder 120°-Senkungen oder zylindrische Senkungen mit einem 10 % größeren Durchmesser als dem Nenndurchmesser des Gewindes. Die Senkungstiefe sollte mind. 1 mm betragen. Alle Senkungen sind sauber und absolut gratfrei auszuführen.