Reibung und Schmierung
Lagerreibmoment
Das Reibmoment des Lagers setzt sich aus mehreren Anteilen zusammen und wird wesentlich bestimmt durch:
■ Lagervorspannung
■ Viskosität des Schmierstoffes
■ Menge des Schmierstoffes
Lagervorspannung
Eine niedrigere Lagervorspannung erzeugt weniger Reibung und somit auch weniger Temperatur und ist grundsätzlich besser für schnelldrehende Anwendungen geeignet. Dabei ist zu beachten, dass die Lagervorspannungen immer ausreichend für einen spielfreien Betrieb des Lagers unter Last sind.
Eine höhere Vorspannung bietet als Vorteil eine höhere Steifigkeit, bringt aber gleichzeitig auch höhere Reibung in das Lager ein.
Viskosität Schmierstoff
Die Viskosität hängt von der Betriebstemperatur und natürlich vom gewählten Schmierstoff ab. Zu niedrige Viskosität führt zu Mischreibung, insbesondere bei langsamem oder intermittierendem Betrieb. Zu hohe Viskosität hingegen führt, besonders bei schnelllaufenden Anwendungen, zu hoher Reibung.
Schmierstoffmenge
Zu hohe Schmierstoffmengen erhöhen die Lagerreibung deutlich. myonic-Käfige sind darauf ausgelegt, eine möglichst hohe Schmierstoffmenge aufzunehmen und den Schmierstoff im Betrieb direkt an die Rollen abzugeben. Beim Einlauf bzw. bei Nachschmierung sind entsprechende Einlaufzyklen einzuhalten.
Inbetriebnahme
Bei Fettschmierung ist bei der Inbetriebnahme ein Einlaufzyklus zu fahren, um das Fett im Lager zu verteilen. Erst nach vollständiger Verteilung erreicht das Lager seine volle Funktionsfähigkeit. Bei nicht sachgemäßer Durchführung des Einfahrzyklus‘ können hohe Reibmomente auftreten, die das Lager überhitzen und beschädigen.
Bei vorhandener Temperaturüberwachung können die Einfahrzyklen angepasst werden. Eine maximale Ringtemperatur von 60 °C darf nicht überschritten werden. Bei Laufgeräuschen sofort stoppen und abkühlen lassen.
Bei langsam laufenden Schwenkachsen muss der Einlaufzyklus nicht durchgeführt werden.
Nachschmierung
Durch die Nachschmierung erhöht sich die Schmierstoffmenge im Lager kurzzeitig, bis das Fett verteilt und die überschüssige Menge aus dem Lager ausgetreten ist.
Bei hohen Nachschmiermengen oder einer ungeregelten Nachschmierung ist ein Einlaufzyklus zu fahren, um das Fett im Lager zu verteilen.
Axial-Radiallager AXRY der Bauform EX, NGX, NGS sowie Kreuzrollenlager AXCR sind über jeweils eine Schmierrille im Außenring nachschmierbar.
Die Bauformen NGX und NGS verfügen über einen zusätzlichen Schmieranschluss in der Lageranschraubfläche des Außenrings. Dies ermöglicht auch bei großem Passungsspiel im Lagersitz oder freigestelltem Außenring eine zuverlässige Schmierstoffzuführung. Außerdem bieten wir mit dem Nachsetzzeichen -SBI die Schmiermöglichkeit über eine Schmierrille am Innenring an.
Sofern radial über die Schmierrille am Außenring / Innenring nachgeschmiert wird, empfehlen wir die Schmierrille vor der Montage des Lagers vollständig mit Fett zu befüllen. Hierdurch wird beim Nachschmieren früher Schmiermittel ins Lager eingebracht. Die Position des Schmierkanals im Gehäuse sollte zudem in der Nähe der radialen Schmierbohrung des Lagers liegen.
Die Baureihe AXDR kann über zwei kundenseitig angebrachte Schmiernippel am Außenring nachgeschmiert werden.
Informationen zu Nachschmierintervallen und -mengen erhalten Sie über die myonic-Anwendungstechnik.