Allgemeine Hinweise zur Konstruktion

Drehachse

Wichtig bei der Konstruktion schnell drehender Rundachsen mit Hauptspindelfunkton ist die Betrachtung des gesamten Tisches bezogen auf die Rotationsachse. AXRY-NGS (NGS-SBI)-Lager werden in der Rotation über die radiale Laufbahn geführt, die somit die Drehachse des Systems bildet. Um diese Drehachse sollte die Exzentrizität aller angebauten Teile möglichst geringgehalten werden, um einerseits den Rundlauf sicherzustellen, aber auch um Vibrationen im Betrieb zu vermeiden.

Eine formschlüssige Zentrierung der Anschlussteile, wie beispielsweise des Rotors bei Direktantrieben, reduziert diese Problematik deutlich.

Mehrfach-Zentrierungen über die Lagerbohrung sind zu vermeiden, da diese das Lager verspannen und zu erhöhten Reibmomenten führen können.

Lagervorspannung

Die Lager sind nach dem Einbau und dem vollständigen Verschrauben radial und axial spielfrei und vorgespannt.

Temperaturdifferenz Welle / Gehäuse

Die Temperaturdifferenz zwischen Welle und Gehäuse beeinflusst die Vorspannung im radialen Teil des Lagers. Diese muss daher bei der Auslegung für alle Betriebszustände betrachtet werden.

Die Temperaturdifferenz ist anwendungsspezifisch und kann auf Prüfständen nur bedingt simuliert werden.

Bei höherer Wellentemperatur steigt die Vorspannung im Radialteil. Dies führt zu höherer Reibung und Flächenpressung im Lager und zu niedrigerer Gebrauchsdauer.

Bei höherer Gehäusetemperatur sinkt die Vorspannung im Radialteil, auch die radiale Steifigkeit sinkt. Bei Lagerspiel entsteht Verschleiß durch Schlupf und es entstehen deutliche Geräusche.

Bei genauer Kenntnis der Temperaturdifferenz über alle Betriebszustände kann die radiale Vorspannung werksseitig angepasst werden (kundenspezifisches Nachsetzzeichen Jxxxx).

Die Kompensation von sich ausdehnenden Wellen durch Spielpassungen zur Bohrung des Lagers ist nur zielführend, wenn für den angestrebten Betriebszustand eine formschlüssige Verbindung zwischen Lager und Welle der drehenden Achse gewährleistet ist.

Kühlung

Eine effiziente Kühlung ermöglicht das Einstellen einer wenig schwankenden Betriebstemperatur.

Eine getrennt regelbare Kühlung des Innen- und Außenrings ist meist zielführend.

Nutzen Sie zur Überwachung der Betriebstemperatur die im Lager dafür vorgesehene Sensorbohrung.

Bei hoher Drehzahl und langer Einschaltdauer wird zur Begrenzung der Temperaturunterschiede zwischen Lagerinnen- und Lageraußenring eine geregelte Kühlung der stationären und rotierenden Bauteile dringend empfohlen!

Kontaktieren Sie unsere myonic-Anwendungstechnik zur Festlegung des Kühlsystems.

Kühlung Innenringrotation

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Kühlung Außenringrotation

Unwucht / Exzentrische Lasten

Exzentrische Bauteile erzeugen hohe zusätzliche Kräfte auf das Lager. Insbesondere bei schnell drehenden Achsen können sich dadurch hohe Vibrationen ergeben. Empfohlen wird die Verwendung von automatischen Unwucht-Ausgleichssystemen und eine Limitierung der Restunwucht des Werkstücks, um vorzeitige Lagerausfälle zu vermeiden.

Exzentrisch aufgebrachte Betriebslasten haben eine ähnliche Wirkung.