Handhabung und Einbau

Miniaturkugellager können erst dann ihre Funktion einwandfrei erfüllen, wenn der Einbau sachgemäß vorgenommen wird.
Aus der Erfahrung ist bekannt, dass Funktionsmängel und übermäßiger Verschleiß in den meisten Fällen auf unsachgemäßen Einbau zurückzuführen sind. Daher sollten die nachfolgenden Punkte sorgfältig beachtet werden:

Wahl der Passung:

Die einwandfreie Funktion der Kugellager hängt weitgehend von der Qualität der Passung ab. Folgende Aspekte sind bei der Wahl der geeigneten Passung zu berücksichtigen:

  • Oberflächengüte und Formgenauigkeit der Welle und des Gehäuses. Diese beiden Faktoren beeinflussen nicht nur das Reibmoment und Laufruhe, sondern sorgen auch für einen einwandfreien Lauf des Kugellagers, besonders bei hohen Drehzahlen.
  • Temperaturschwankungen: Bei höheren Temperaturen lockert sich der Außenring durch die radial wirkende Ausdehnung eines Gehäuses aus Leichtmetall, während die radial wirkende Ausdehnung einer Welle aus Leicht-metall das Radialspiel verkleinert.
    Auf der anderen Seite kann die Differenz zwischen der axialen Ausdehnung einer Welle aus Stahl und eines Gehäuses aus Leichtmetall zu einer zusätzlichen  Axialbelastung führen.
  • Größe, Richtung und Art der Belastungen. Die Belastung eines Kugellagers in Ruhelage sollte seine statische Tragzahl nicht überschreiten.

  • Axial, radial, kombiniert und in beide Richtungen  wirkende Belastungen, die zu schnellen Lastwechseln führen.
    Derartige Stoßbelastungen sind für Miniaturkugellager sehr schädlich und sollten möglichst verhindert werden.
  • Relative Bewegung der Innen- und Außenringe.

  • Die für die gesamte Baugruppe erforderliche Genauigkeit und radiale Steifigkeit.
    Die beiden Tabellen auf den Folgeseiten weisen in der mittleren Spalte – einmal für Wellen und einmal für  Gehäuse – die günstigsten Fertigungstoleranzen für eine optimale Gestaltung der Passung aus wobei
  • links die Belastungen und Drehzahlen für die jeweilige Anwendung

  • und rechts die gewünschte Genauigkeit und radiale Steifigkeit zugrunde gelegt werden.

Die Toleranzen sind in μm angegeben und gelten nur dann, wenn der Werkstoff für die Wellen und Gehäuse den gleichen Ausdehnungskoeffizienten hat, wie der für das Kugellager verwendete Stahl*. In allen anderen Fällen müssen die unterschiedlichen Ausdehnungswerte berücksichtigt werden.

Im Allgemeinen sind die in diesen Tabellen angegebenen Passungen für normale Betriebstemperaturen geeignet.

Hohe Temperaturunterschiede und die Richtung des Wärmeflusses in der Lagerung müssen berücksichtigt werden.

Häufig bedarf es Laboruntersuchungen, um die besten Lösungen zu finden. Dabei sind die Einbau- und Betriebsbedingungen wichtig.

Solche Untersuchungen können im myonic – Labor durchgeführt werden. Zum leichteren Einbau können myonic-Kugellager bei Lieferung nach Maßgruppen des Bohrungs- und / oder Außendurchmessers eingeteilt werden.