Vorspannung und Duplex-Einbau
myonic Duplexlager sind für die korrekte Einbaulage eindeutig gekennzeichnet.
Die Vorspannung bei Radial- oder Schrägkugellagern hat den Zweck, die Steifigkeit zu erhöhen, die Laufgenauigkeit zu steigern und ein Gleiten der Kugeln bei sehr hohen Drehzahlen oder bei starker Beschleunigung/Verzögerung zu minimieren. Im Allgemeinen erreicht man eine Vorspannung bei einem Kugellager dadurch, dass auf die Stirnfläche des Kugellagerrings eine Axialkraft ausgeübt wird.
Diese Axialkraft wird entweder von Federn oder durch einen vorgegebenen axialen Versatz der Außenring- zur Innenring-Laufbahn aufgebracht.
Federvorspannung
Eine Federvorspannung wird mit Hilfe von einem oder mehreren Federelementen erzeugt, die mit einer vorgegebenen Axialkraft gegen die Stirnfläche des Außenrings oder des Innenrings des Kugellagers wirken. Bei Innenring-Rotation wird die Federscheibe gegen den Außenring gedrückt (Gleitsitz). Bei Außenring-Rotation wird die Federscheibe gegen den Innenring gedrückt (Gleitsitz). myonic fertigt höchstpräzise Federscheiben aus rostbeständigem Stahl für jedes Standardlager aus unserem Katalog.
Dabei ist unbedingt erforderlich, dass die beiden Stirnflächen der Federscheiben eine sehr gute Parallelität zueinander haben, damit eine korrekte Vorspannung gewährleistet ist und Fluchtungsfehler der Kugellager vermieden werden.
Vorspannung der Duplex-Lager
Um die Vorspannung für zwei oder mehr Kugellager mit größerer Genauigkeit festzulegen, müssen die Ringe wie in den Abbildungen gezeigt gefertigt werden. Der axiale Versatz der Innenring- zur Außenring-Stirnfläche legt die gewünschte Vorspannung fest. Beim Einbau wird der axiale Versatz aufgehoben und damit die Vorspannung erzeugt.
Vorspannung der “X – Anordnung” (Suffix .9f)
Bei der X – Anordnung ist der Abstand der Außenringlaufbahnen kleiner als der Abstand der Innenringlaufbahnen.
Die Differenz der Laufbahnabstände entsteht beim Einbau durch das Aufheben eines definierten axialen Versatzes der Stirnflächen. Der axiale Versatz der Innenring- zur Außenring- Stirnfläche wird durch Schleifen der Stirnflächen der Außenringe auf einer Seite des Kugellagers erzeugt. Bei der X – Anordnung verkleinert sich der wirksame Abstand zwischen den Lagermittelpunkten. Die Berührungslinien laufen zusammen. Der Abstand der virtuellen Druckpunkte
(Schnittpunkt der Berührungswinkellinien mit der Symmetrieachse) ist kleiner als der Laufbahnabstand. Diese Anordnung ist fehlertoleranter bezüglich Ausrichtung des Lagersystems beim Einbau und besitzt eine gute Steifigkeit.
Vorspannung der “O – Anordnung” (Suffix .9d)
Bei der O – Anordnung ist der Abstand der Außenring-Laufbahnen größer als der Abstand der Innenring-Laufbahnen.
Die Differenz der Laufbahnabstände entsteht beim Einbau durch das Aufheben eines definierten axialen Versatzes der Stirnflächen. Der axiale Versatz der Innenring- zur Außenring- Stirnfläche wird durch Schleifen der Stirnflächen der Innenringe auf einer Seite des Kugellagers erzeugt. Bei der O – Anordnung vergrößert sich der wirksame Abstand zwischen den Lagermittelpunkten. Die Berührungslinien laufen auseinander. Der Abstand der virtuellen
Druckpunkte (Schnittpunkt der Berührungswinkellinien mit der Symmetrieachse) ist größer als der Laufbahnabstand.
Diese Anordnung wird bei hohen Drehzahlen und zur Erhöhung des Kippmoments eingesetzt.
“Tandem-Anordnung” (Suffix .9t)
Die Kugellager können auch in Tandemform angeordnet werden. Dabei verlaufen die Berührungslinien parallel und die von außen wirkenden Radial- und Axialkräfte verteilen sich gleichmäßig. Diese Anordnung bietet den Vorteil einer höheren axialen Belastbarkeit in einer Richtung. Normalerweise
wird am anderen Wellenende ein weiteres Lager oder eine weitere Tandemlagergruppe eingebaut, um eventuelle in entgegengesetzter Richtung wirkende Axialkräfte aufzufangen.